Wenn die Rettung einfach mal so aus dem Regal fällt- Nelly und die Wunderheilung

Von Birgit Schichtl-Ghazouani Schulleitung

Manche Erlebnisse verschwinden für eine Weile aus dem Gedächtnis. Und dann, viele Jahre später, tauchen sie plötzlich wieder auf. Wie ein Lichtstrahl, der durch eine Ritze fällt.

So ging es mir gestern. Ich erinnerte mich an etwas, das fünfzehn Jahre zurückliegt. Etwas, das damals wie ein Wunder geschah und mir bis heute zeigt, wie fein, geheimnisvoll und liebevoll das Leben manchmal eingreift.

Meine Freundin rief mich an. Ihre Hündin Nelly, ein Beagle und schon vierzehn Jahre alt, war schwer krank. Ein schnell wachsender Lebertumor, der Bauch voller Wasser, die Diagnose war eindeutig. Mit Tränen in der Stimme sagte sie: „Birgit, ich fahre jetzt zum Tierarzt und lasse sie einschläfern. Sie leidet so sehr, ich kann das nicht mehr mit ansehen.“

Es stimmte mich ein wenig traurig. In diesem Stadium, dachte ich, kann man nichts mehr tun. Und doch…

Kaum hatte ich aufgelegt, geschah etwas Seltsames. Mein homöopathisches Repertorium, ein dickes, schweres Buch, das eigentlich fest im Regal stand, fiel einfach heraus. Es schlug beim Aufprall auf den Boden eine Seite auf. Ich ging hin, schaute und las das Mittel: Lycopodium. Es passte komplett zu dem Hund, der schon auf dem Weg zum Tierarzt war.

Ich weiß bis heute nicht, warum dieses Buch aus dem Regal fiel. Warum genau diese Seite sich öffnete. Aber ich griff zum Telefon, rief meine Freundin zurück und sagte:

„Ich weiß nicht, warum, aber gib Nelly bitte Lycopodium C200. Fünf Globuli am Tag. Es war nur ein Gefühl, die Zeit für Nelly war noch nicht gekommen.

Dann vergingen zwei Wochen. Ich hörte nichts. Und schließlich rief sie mich an.

Ich fragte vorsichtig: „Wie geht es Nelly? Hast du sie gehen lassen?“

Und sie antwortete:

„Nein, Birgit. Stell dir vor… ich habe ihr das Mittel tatsächlich gegeben. Jeden Tag. Und nach einigen Tagen ging es ihr schon besser, der dicke Bauch ist verschwunden und sie war wieder quietschfidel. Ich bin mit ihr zum Tierarzt und er konnte es kaum glauben: Der Tumor war vollständig verschwunden. Nichts mehr da. Er war fassungslos. Aber es war wirklich weg.“

Ich war sprachlos. Und voller Dankbarkeit.

Manchmal kommt Hilfe auf ungewöhnlichen Wegen. Ein Buch fällt. Ein Impuls fliegt durch den Raum. Etwas führt unsere Hände, unsere Gedanken, unsere Worte.

Und manchmal reicht eine kleine Geste, ein stiller Hinweis, ein homöopathisches Mittel, um das scheinbar Unabwendbare zu verwandeln.

Nelly wurde 18 Jahre alt und ist dann friedlich eingeschlafen.

Ein Wunder? Vielleicht……

Eure Birgit

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